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Exkursion St. Gotthard zeigt: Besserer Schutz für die Anrainer der Koralmbahn notwendig

Die Interessengemeinschaft Harterwald Gleinz Zeierling-Süd führte Anfang November eine Exkursion in die Zentralschweiz durch. Mit dem 57km  langen  St. Gotthardtunnel wird derzeit der längste Eisenbahntunnel der Welt gebaut. Mit seiner Fertigstellung kann die Fahrzeit von Stuttgart nach Mailand um bis zu 3 Stunden verkürzt werden.

Wie beim Koralmtunnel im Bereich Leibenfeld wird auch beim St. Gotthardtunnel durch sogenannte "Zwischenangriffe" versucht die Bauzeit zu verkürzen. Einer davon erfolgt im Wintersportort Sedrun. Die Exkursionsteilnehmer konnten sich davon überzeugen, dass Lärmschutz bei den Schweizer Eisenbahnplanern wirklich ernst genommen wird:

Sämtliche Baustelleneinrichtungen wie Förderbänder oder Steinbrechanlagen sind "eingehaust", das heißt mit einer Lärm- und Staubschützenden Verkleidung umgeben. In Bodio, dem Südportal des Tunnels, erfolgt der Abtransport des Aushubmaterials mittels einem Förderband durch einen eigens dafür errichteten Tunnel in die Deponie in das Nachbartal. "Wir nehmen Umweltschutz ernst, es ist für die Bevölkerung unzumutbar, wenn täglich 400 LKW durch unser Tal fahren." so ein Sprecher der Alp-Transit, der Planungs- und Errichtungsgesellschaft des Gotthardtunnels.

"Unzumutbar ist auch, was beim Koralmtunnel bezüglich Lärmschutz unternommen wird. Lärmschutzmaßnahmen, die in der Schweiz allgemeiner Standard sind, werden bei uns nicht einmal diskutiert." meinen Obmann Andreas Vondrak und Obmannstellvertreter Franz Thomann von der Interessengemeinschaft Harterwald Gleinz Zeierling-Süd. "Erfreulich ist es allerdings, dass ein wirksamer Lärmschutz für die Bauphase möglich ist, wenn die Planer ihre Verantwortung für den Schutz der Anrainer entsprechend wahrnehmen."